Unsere Reiseroute:
Sizilien
Sizilien
Sardinien
Gegen Mittag setzen wir von Villa San Giovanni nach Messina über und beginnen hiermit unsere Sizilien-Rundreise.
Als erstes versuchen wir so schnell wie möglich den Moloch Messina, wo sämtliche Verkehrsregeln außer Kraft gesetzt scheinen, hinter uns zu lassen.
Sichere Parkplätze für eine Besichtigung gibt es hier ohnehin nicht.
Der Küstenstraße im Uhrzeigersinn folgend landen wir auf einem Strandplatz in Ali Terme – bis auf ein weiteres deutsches Reisemobil leer – und ruhig in der Nacht.
Der Wetterbericht verheißt für die nächsten Tage nichts Gutes, so dass wir versuchen, vor dem großen Regen den Campingplatz in Giardini Naxos zu erreichen, von wo aus wir die nächsten Touren unternehmen wollen.
Die Busfahrt nach Taormina wird wegen Regen verschoben und wir spazieren statt dessen an der Strandpromenade von Naxos entlang.
Der archäologische Park mit den Ausgrabungen der 735 v. Chr. gegründeten antiken Stadt ist geschlossen, ebenso das Museum. Das sind die Nachteile einer Reise während der Wintersaison.
Hopp on Hopp off wird auch nur während der Sommermonate angeboten, also gehen wir zurück und halten Siesta... Das ist immer möglich.
Abends gönnen wir uns bei Alfio's Pizza & Pasta zwei fantastische Pizzen (Napoletana e Norma). Auch der rote Vino de la Casa braucht sich nicht zu verstecken.
Das Wetter wechselt in den nächsten Tagen ständig – und schnell. Man bemerkt die Regenwolken erst, wenn es zu spät ist. Wir werden beim Gassigehen einige Male nass...
Der Ätna hat seine schneebedeckten Gipfel bisher erfolgreich hinter Wolken versteckt – aber es soll besser werden.
Den kommenden Tag nutzen wir für eine Busfahrt nach Taormina – eine abenteuerliche Strecke, insbesondere in den engen Steilkurven, die zur Altstadt hinaufführen.
Durch die Porta Messina gelangen wir in die Oberstadt und vorbei am Palazzo Corvaja zum Antiken Theater, dessen Vorgänger im 3. Jhdt. v. Chr. von den Griechen als Schauspieltheater errichtet wurde – deshalb auch der Name „Teatro Greco“.
Über den Corso Umberto I, die Einkaufsstraße erreichen wir die Piazza Nove Aprile, mit Aussichtsterrasse und einem fantastischen Blick auf die Bucht und die Küstenlinie.
Durch die Porta di Mezzo folgen wir dem Corso Umberto I bis zur Porta Catania, dem südlichen Stadttor aus dem Jahre 1440.
Nach dem Besuch des Doms und der Naumachie, einer antiken Stätte aus der Römerzeit, nutzen wir die verbleibende Zeit bis zur Rückfahrt für einen Cappuccino.
Endlich zeigt sich der Ätna einmal in seiner ganzen Pracht, bevor ihn die nächste Wolkenbank verhüllt – aber es bleibt trocken.
Wir sammeln unsere Siebensachen zusammen und fahren, nach 5 Tagen Campingplatz, weiter.
Über die SS114 folgen wir in Trepunti den Hinweisschildern zum Etna, übernachten aber auf einem großen Parkplatz hinter Santa Venerina, denn Schnee, Nebel und Kälte brauchen wir nicht länger als unbedingt nötig.
Das Wetter wechselt sehr schnell: Konnten wir den Ätna heute Morgen noch in aller Pracht qualmen sehen, fahren wir gegen Mittag im dichtesten Nebel hinauf bis zur Liftstation Nicolosi Nord, wo – sehr zu Gino's Freude – reichlich Schnee liegt.
Über ein Gemisch aus Lava und Schnee erklimmen wir den oberen, 2001m hohen Silvestri-Krater, der beim Vulkanausbruch im Jahre 1892 entstand. Gino bewältigt die 100 Höhenmeter mindestens dreimal, denn jedem Geröllstein oder Eisklumpen, der sich unter unseren Sohlen löst, rennt er mit Begeisterung hinterher. Gut so, denn in der Gondel, die uns anschließend zum Ätna hinaufbringt, darf er nicht mitfahren.
Die Bergstation liegt auf 2505m Höhe. Wir verzichten auf die Fahrt im Schneemobil und erkunden die karge Umgebung zu Fuß – eine atemraubende Angelegenheit in dieser Höhe, aber die Aussichten sind atemberaubend, sowohl nach Osten, wo sich eine Dunstschicht mit kleinen Nebelwolken über die Küste legt, als auch zum rauchenden Kegel des 3323m hohen Ätna, der 2013 in die UNESCO Liste des Weltnaturerbes aufgenommen wurde.
Als uns die Seilbahn wieder hinunter bringt, hat der aufsteigende Nebel die Talstation erreicht – da wurde der Tag ja optimal genutzt...
Wir verlassen diese unwirkliche Bergwelt und folgen der Via Etnea Richtung Catania und von dort an die Küste.
In Brucoli soll es einen schönen Platz am Castell geben, mit Blick auf den Ätna – leider eine Fehlinformation:
Der ausgewiesene Stellplatz ist mit überwinternden Booten überfüllt, so dass wir uns einfach auf den Sandstrand stellen. Der ist zwar mit Müll überfüllt, aber die Aussicht entschädigt für diese Umgebung.
Um Syrakus, unser nächstes Ziel zu erkunden, steuern wir den Ippocamper-Platz am Stadtrand an. Ein gepflegter Stellplatz mit V/E, Strom, Waschmaschine, heißer Dusche und sehr netten Betreibern, die einen kostengünstigen Shuttle-Service anbieten.
Am Nachmittag lassen wir uns mit Gino zur vorgelagerten Insel Ortygia, in die Altstadt von Syrakus, kutschieren.
Die Sonne steht schon tief und zaubert ein warmes Licht auf die Häuserreihe entlang der Strandpromenade, die vom Yachthafen bis zum Castello Maniace reicht.
Die halbe Insel scheint unterwegs zu sein, um den Sonnenuntergang vom Strand, den Aussichtsterrassen oder Restaurants aus bei einem Sundowner zu genießen. Wir reihen uns ein, flanieren anschließend durch enge Gässchen bis zur Kathedrale, landen zum Essen vor irgendeiner Osteria und lassen uns am Abend wieder abholen. Der Service klappt perfekt und Syrakus ist eine bezaubernd schöne Stadt.
Der nächste Tag gehört wieder der Erkundung der Altstadt. An der Promenade treffen wir eine Gruppe junger Leute auf dem Weg ins Wochenendvergnügen. Fröhlich winken sie in die Linse und postieren sich bereitwillig für ein Gruppenfoto.
Mille Grazie ;-)
Pünktlich zum Sonnenuntergang erobern wir einen Restauranttisch in der ersten Reihe und genießen den Tagesausklang – wenn der Kellner nur nicht ständig in der Sonne stehen würde …
Nächster Programmpunkt ist der Parco Archeologico Neapolis in Syrakus. Das große Teatro Greco gilt als Erfindungsort der klassischen Komödie und Pantomime. Nach seiner Vergrößerung um 230 v. Chr. bot es Platz für 16.000 Zuschauer.
Das römische Amphitheater wurde im 3. Jhdt. v. Chr. größtenteils in den vorhandenen Felsen gebaut
und diente den Römern für diverse Schauspiele und Gladiatorenkämpfe.
Vorbei an Grotten, Grabkammern, Heiligtümern und Steinbrüchen erreichen wir die 23m hohe Haupthöhle, das „Ohr des Dionysos“, deren Akustik es ermöglicht, selbst leise Gespräche zu belauschen.
Nach dieser Fülle von Eindrücken und Informationen brauchen wir eine Pause. Gino wartet im Auto – und der Nachmittag gehört ihm...
In Marokko haben wir vor 6 Jahren massive Bekanntschaft mit fehlendem Umweltbewusstsein gemacht. Die Größe der nächsten Stadt konnte man an der Menge der Mülltüten erahnen, die 2-4 km vorher die Landschaft „dekorierten“. In Südamerika sah es nicht anders aus – lediglich die Farbe der Tüten differierte.
In Italien sieht es nicht besser aus, aber wir haben jetzt das Problem, dass wir einen jungen Hund dabei haben - einen Labrador - einen Allesfresser - mit einer fantastischen Nase.
Wir können ihn kaum frei laufen lassen, denn er findet und probiert einfach alles: Von den harmlosen Dingen wie Schuhsohlen, Plastikflaschen, Pizzakartons und Autoreifen bis zu den weniger angenehmen wie Hähnchenknochen, Kronkorken, menschlichen Exkrementen und Angelhaken samt Schnur...
Es ist so schade um die wunderschöne Landschaft.
Hier in Portopalo sieht es nicht anders aus: Wir stehen am Hafen, mit Blick auf das Meer und einen traumhaften Sonnenuntergang – aber umgeben von Müllbergen...
Kurz vor Pozzalla liegt dann endlich unser Traumstrand – Foce Vecchia: Ein breiter, 5km langer und sauberer Strand mit festem Sand – ideal zum Wandern, flach auslaufend – ideal für Gino zum Strandläuferjagen, und wir haben ihn fast für uns alleine ;-)
Wir kommen ins Gespräch mit einem Einheimischen, der sehr gut deutsch spricht und wissen möchte, wo wir herkommen. Wie sich herausstellt, hat er viele Jahre lang in der Autowerkstatt in Neuhäusel gearbeitet. So klein ist die Welt …
Für den obligatorischen Waschtag fahren wir den Campingplatz „Villagio Baia del Sole“ in Marina di Ragusa an.
Die hohen Bäume sind im Hochsommer bestimmt ideale Schattenspender, momentan würden wir uns etwas mehr Sonne wünschen – aber wir bleiben ja nicht lange...
Anscheinend haben wir den Taubenschlafbaum erwischt – TIO ist am nächsten Morgen von vorne bis hinten zugesch... und Franjo muss mit reichlich Wasser den ganzen Taubendreck abwaschen – dann gibt uns der Chefe eine Plane zum Abdecken...
Nach der Ortsbesichtigung und einem fantastischen Eis auf der Piazza kaufen wir noch ein paar Kleinigkeiten ein und machen uns dann an die Arbeit: Kuchen backen, Brot backen, Brötchen backen, Wäsche trocknen und die Betten neu beziehen.
Eigentlich wollte ich noch das Stellplatz-WLAN nutzen um die Homepage zu aktualisieren, aber das ist zu lahm... da muss wieder der eigene Hotspot her.
Nie wieder Taubenschlafbäume !!!
Die Hinterlassenschaften der gefiederten Nervensägen haben sich schon nach einem Tag so eingebrannt, dass es einiger Anstrengung bedurfte, um TIO davon zu befreien.
Bevor sich wieder eine Taube über uns einnistet, suchen wir das Weite, stellen uns ein paar hundert Meter weiter an den Strand und wandern zum Abschluss des Tages mit Gino am Ufer entlang.
Morgen geht´s weiter...
Ragusa ist ein MUSS für Sizilienreisende: Eine traumhaft schöne Stadt, aufgeteilt in die Oberstadt „Ragusa Superiore“ - im 18. Jhdt. streng geometrisch angelegt – mit der Kathedrale San Giovanni Battista, dem Archäologischen Museum und der Chiesa Santa Maria delle Scale aus dem 13. Jhdt. Von hier führen 242 Stufen in die Unterstadt „Ragusa Ibla“, die nach einem schweren Erdbeben im Jahre 1693 im Stil des sizilianischen Barock neu aufgebaut wurde und Teil des Welterbes „Spätbarocke Städte des Val de Noto“ ist.
Wir bummeln erst einmal durch Ragusa Ibla, wo es so von Kirchen wimmelt, dass wir den Überblick verlieren.
Es geht Treppen hinauf, Stufen hinunter und durch enge Gassen, die plötzlich in einer Sackgasse enden. Nach einigen Umwegen erreichen wir unseren Parkplatz wieder und richten uns – in über 500m Höhe auf eine kalte Nacht ein.
Bei sonnigen 6°C, aber frischem Wind erklimmen wir am nächsten Morgen die vielen Treppen in die Oberstadt, die ein gänzlich anderes Bild bietet. Breite Straßen, nüchtern angelegt, viel Verkehr – hier lebt der Großteil der Stadtbevölkerung.
Mit vielen neuen Eindrücken – und noch mehr Fotos – fahren wir zurück an die Küste, wo die Temperaturen etwas angenehmer sind.
Der Strandparkplatz in Scoglitti ist ebenso verwaist wie der Touristen- und Badeort selbst... Nur ein paar Einheimische stehen zum obligatorischen „Sonne-versinkt-im-Meer-gucken“ am Ufer.
Auf unserem gemächlichen Weg nach Norden passieren wir die Hafenstadt Gela, einst Zentrum der Erdölraffinerie. Müll und Verfall prägen die Straßen, so dass wir keine Lust auf einen Zwischenstopp verspüren. Auf dem großen Strandparkplatz in Desusino sieht es nicht anders aus. Die Kante zum Meer hin ist abgebrochen – niemanden kümmert es. Man spannt ein Netz und gut ist´s...
Vielleicht erscheint das im Sommer ja anders, wenn Tausende von Touristen die Gassen mit Leben fluten und alles übertünchen?
Doch im Moment ist es recht trostlos – aber immerhin meint es die Sonne gut mit uns ;-)
Wir frühstücken auf einer kleinen Klippe oberhalb des Strandes und blenden den Müll um uns herum aus (das ist jetzt das letzte Mal, dass ich dieses allgegenwärtige Übel anspreche – immerhin haben wir Urlaub!!)
Nachdem wir Gino heute Morgen allerdings ein „Verhüterli“ aus dem Maul gefischt haben (natürlich benutzt...), beschließen wir, ihn künftig nicht mehr frei laufen zu lassen.
Nach einem ausgiebigen Strandspaziergang verlassen wir diesen kontaktfreudigen Ort.
Auf dem zunächst angestrebten Parkplatz kurz vor Licata treiben sich zu viele Straßenhunde herum. Das würde jedes mal ein Spießrutenlaufen, wenn wir mit Gino Gassi gehen...
Da ist es in Fiumenaro schon ruhiger. Hier parken lediglich ein paar „Meergucker“ - und auf der Abendrunde entdecken wir sogar eine geöffnete Strandbar, die uns den Sonnenuntergang mit einem Aperol versüßt...
Die Stadt Akragas, eine der bedeutendsten antiken griechischen Städte auf Sizilien, wurde 582 v.Chr. Gegründet. Spektakuläre, dorische Tempel, zum Teil noch sehr gut erhalten, säumen das „Valle die Templi“ - eigentlich kein Tal, sondern ein Höhenzug vor Agrigent und seit 1997 Weltkulturerbe als eines der herausragendsten Denkmäler der griechischen Kunst und Kultur.
Hier kommen unsere Kameras mal wieder voll auf ihre Kosten: Junotempel, Concordia-Heiligtum, Herakles-, Zeustempel und jede Menge umgestürzte, malerisch drapierte Säulen und alte Steine, die in hartem Kontrast zum „modernen“ Agrigent stehen, dessen Häuserfront in der Ferne zu sehen ist.
Zur Übernachtung steuern wir den kostenlosen Hafenparkplatz in San Leone an, ein sauberes kleines Hafenstädtchen mit langer Strandpromenade und kleinen Läden und Restaurants.
An einem Straßenstand kaufen wir Orangen und Gemüse.
Ein vielversprechend aussehender Friseursalon weckt mein Interesse... es wäre mal wieder an der Zeit... und schon sitze ich am Waschbecken und lasse mich anschließend zu dem sizilianischen Barbiere geleiten, der mit viel Schwung und italienischer Grazie meine Haarpracht wieder in Form bringt.
Auf unserer Abendrunde entdecken wir eine Snack-Bar mit Arancini – gefüllte Reis-Bällchen, die eine beliebte Zwischenmahlzeit auf Sizilien sind. Für uns ergeben diese orangengroßen, frittierten Kugeln – kombiniert mit einem Fenchel-Orangen-Salat – allerdings eine komplette Abendmahlzeit.
Der Rummelplatz am Rande des Hafens erwacht zum Leben. Es ist Sonntag und die Sizilianer streben mit ihren Familien an den Strand, bevölkern die Promenade und lassen ihre Kinder im Karussell und der kleinen Achterbahn ihre Runden drehen. Es gibt keinen freien Parkplatz mehr um uns herum...
Dick eingemummelt setzen wir uns in die Sonne und trotzen dem immer stärker werdenden Wind, bis es zu ungemütlich wird und sich auch der Parkplatz allmählich wieder leert.
Die Scala dei Turchi (Türkentreppe...!??) ist ein aus Mergel bestehendes, strahlend weißes Felsmassiv am Strand von Realmonte. Eine Touristenattraktion, die jetzt – in der Nebensaison – einsam dem Sturm und den Wellen trotzt.
Mühsam gegen den Wind ankämpfend erklimmen wir die bizarren Stufen und werden mit einem atemberaubenden Ausblick belohnt, auch wenn die Abendsonne es nicht mehr bis unter die Wolkendecke schafft.
Unser Sosta-Campingplatz liegt etwas erhöht auf einem Plateau über der Scala dei Turchi. Durch diese exponierte Lage hat uns TIO zwar gestern Abend sanft in den Schlaf geschaukelt, aber in der Nacht musste Franjo ihn umsetzen, sonst wäre es mit der Ruhe vorbei gewesen.
Heute wechseln sich Regen und Sonnenschein im Stundenrhythmus ab.
Wir schaffen gerade noch einen Spaziergang vor dem nächsten Guss...
Der nächste Platz sollte etwas windgeschützter sein.
Östlich von Montallegro liegt mit Eraclea Minoa eine weitere griechisch-römische Ausgrabungsstätte. Von dort führt ein schöner Wanderweg zum Capo Bianco, einem weiteren markanten Kalksteinfelsen an der sizilianischen Südküste.
Der Sonnenuntergang ist spektakulär.
Wir spazieren durch Olivenhaine und Weinberge, gelb in der Sonne leuchtend vom „Nickenden Sauerklee“, der momentan überall blüht. Ein Hoch auf meine „Flora incognita“ App !!
Secca Grande besteht in erster Linie aus momentan leer stehenden Ferienhäusern.
Der Kiesstrand ist zum Sonnenbaden nicht sonderlich geeignet, aber die breite, Palmen gesäumte Strandpromenade hält jede Menge hübsch bemalte Bänke bereit.
Neben uns steht noch ein weiteres Wohnmobil: Ein Schweizer, mit dem wir noch ein kleines Schwätzchen halten, bevor er sich Richtung Heimat verabschiedet.
Wir stellen die Stühle in die Sonne, schauen auf´s Meer, dessen Wellen sich vom Sturm der letzten Tage noch nicht beruhigt haben – und bleiben 3 Tage ;-)
Die Orangenernte hat ihren Höhepunkt erreicht und auf dem Weg nach Sciacca kommen wir an etlichen Straßenhändlern vorbei, wo wir unsere Vitaminvorräte aufstocken können – 7kg für 5,-€.
Es gibt sogar Orangenblütenhonig, den ich – als Honigfetischistin – natürlich probieren muss!
Sciaccas Hafen ist geprägt von Fischfang und -verarbeitung: Eine ganze Armada von Kuttern liegt bereit zum Auslaufen, und in der Fischhalle decken wir uns mit Köstlichkeiten ein – morgen gibt es z.B. Schwertfisch...
In der Oberstadt (es geht mal wieder etliche Treppen hinauf...) finden wir breite Geschäftsstraßen, Fußgängerzonen und eine riesige Piazza mit Aussichtsplattform, aber ebenso kleine, verwinkelte Gässchen, in denen man sich schnell verlaufen kann.
Porto Palo besticht durch seine lange, von Palmen gesäumte, erhöhte Strandpromenade aus Holzpaneelen, die nachts von dutzenden niedrigen Laternen beleuchtet wird. Die riesige Wiese neben einem verlassenen Haus ist der ideale Übernachtungsplatz – neben einem Wohnmobil aus Litauen.
Mazara del Vallo wird unsere nächste Station sein - zur Stadtbesichtigung und für die Wäsche, die mal wieder fällig ist. Doch davon später mehr...
In Mazara del Vallo fahren wir den Stellplatz „Il Giardino dell' Emiro“ an, der seit 2019 von Marco und seinem Vater Antonino betrieben wird: Ein Juwel unter den Stellplätzen!!!
Die Areale sind durch niedrige Büsche getrennt, ein großer betonierter Entsorgungsplatz liegt hinter einer Mauer neben dem Platz. Zum eingezäunten Gelände gehört eine riesige Wiese, wo sich die Hunde austoben können. Beeindruckend aber ist die Sauberkeit der Anlage: Sowohl im gefliesten Sanitärbereich, als auch außerhalb. Vor jedem Stellplatz hängt ein Topf mit Sand für die Zigarettenkippen, in den Bäumen baumeln Gläser mit Kerzen, … Alles wunderschön und liebevoll eingerichtet. Auf der Waschmaschine steht Waschmittel zur freien Nutzung, an jeder Spüle ist Spülmittel vorhanden, die Duschen sind heiß und inklusive, ebenso wie Strom und Wasser. Es wird ein Shuttle-Service angeboten für Fahrten in die Stadt, bzw. an den Strand.
Selbst zu meinem Zahnarztbesuch hat Marco mich begleitet und im Behandlungszimmer übersetzt. VIELEN DANK dafür – auch für die Zeit, die Du Dir genommen hast. Wir kommen sehr gerne wieder.
Antonino ist selbst seit ewigen Zeiten ein begeisterter Wohnmobilist und hat sich sein Fahrzeug eigenhändig und mit viel Liebe ausgebaut.
Ein alter Mercedes 508 Professional. Beim Fotoshooting mit dem stolzen Besitzer spüren wir seine Begeisterung für diesen Oldtimer.
Wir nehmen den Shuttle-Service in Anspruch und lassen uns von Marco in die Altstadt bringen.
Bei der Tourist-Info am Hafen besorgen wir eine City-Map mit den Sehenswürdigkeiten Mazaras. Es ist alles nahe beieinander und so machen wir uns mit Gino auf den Weg. Vorbei am Norman Arch, einer Erinnerung an die Eroberung durch die Normannen 1072, diversen Kirchen, der Basilika (erbaut in 5 Jahren zwischen 1088 und 1093) und schönen Piazzas erreichen wir die verwinkelten Gassen der orientalischen Kasbah mit ihren bemalten Ladenjalousien.
Auf dem Fischmarkt wechseln gerade die letzten Schuppentiere ihren Besitzer, so dass wir langsam zurückkehren und auf der Piazza Della Republica noch einen Cappuccino in der Sonne genießen.
Es ist immer schön, wenn man Gleichgesinnte trifft, mit denen man sich auf einer Wellenlänge unterhalten kann – und schade, wenn man nach ein paar Tagen in entgegengesetzter Richtung weiterfährt... Vielleicht können wir ja den Kontakt zu Heidi und Hans aus der Schweiz halten, denn die Beiden haben noch viel vor.
Wir wünschen Euch eine gute Fahrt und viele interessante Begegnungen ;-)
Und an Marco und Antonino: Grazie molto - e magari ci rivediamo ;-)
Unser nächstes Ziel ist die Via del Sale, die sich an der Westküste Siziliens von Marsala bis Trapani erstreckt. Auf dem Parkplatz eines kleinen Hafens finden wir einen Platz für die Nacht.
Westlich von Paceco liegt das Naturreservat „Salinen von Trapani und Paceco“. Man könnte hier das Salinenmuseum in einer alten Salzmühle besuchen, wenn es denn geöffnet hätte...
Die Kulturlandschaft um diese, und viele andere Salzmühlen herum ist aber trotzdem einen Abstecher wert. Über 3000 Jahre wurde hier Salz durch natürliche Verdunstung gewonnen. Als „erhaltenswertes Kulturland“ geschützt produzierte man bis zur großen Flut 1965, die irreparable Schäden anrichtete und die Salzgewinnung zum Erliegen brachte.
Jetzt zeugen nur noch riesige Salzberge von der Pracht des „weißen Goldes“.
Für uns bietet der Parkplatz vor dem Museum eine ruhige Übernachtungsmöglichkeit.
Auf dem Weg um die Bucht nach Trapani kommen wir noch an weiteren Salinenfeldern vorbei und entdecken sogar eine Schar weißer Flamingos, die im seichten Wasser nach Nahrung suchen.
Der Hafenstellplatz ist etwas zu abgelegen, so dass wir den großen Parkplatz in der Nähe des Margherita-Parks anfahren. Von hier aus ist man schnell in der Altstadt, die etwas enttäuschend ist, denn außer der San Lorenzo Kathedrale und einigen Kirchen und Palazzos mit wirklich schönen Portalen kommt uns nichts so richtig „historisch“ vor.
Wir bleiben die Nacht auf dem Parkplatz – mit Ohrstöpseln kein Problem...
Vom Meer zieht eine dunkle Wolkenfront auf uns zu und bringt kurze, kräftige Regenschauer mit sich. Wir warten das Gewitter ab und fahren dann weiter nach Rio Forgia, wo hinter verlassenen, halb verfallenen Marmor-Fabrikhallen ein einsamer Parkplatz am Strand eine ruhige Übernachtung verspricht.
Für den 27. Februar buchen wir die Überfahrt nach Sardinien und überlegen, wie wir die restlichen 11 Tage hier verbringen. Da das Wetter heute besser, und Erice nicht mehr in Wolken gehüllt ist, fahren wir die Serpentinenstrecke hinauf zu dem mittelalterlichen Ort in 750m Höhe.
Erice ist einer der ältesten Siedlungspunkte Siziliens, die Stadtmauer stammt aus dem 8. Jhdt. v.Chr.
Sämtliche Gassen sind mit Kopfstein gepflastert.
Bis auf zwei Geschäfte ist aber alles in Winterpause...
Wir kehren zu TIO zurück und genießen den abendlichen Ausblick auf die Küste.
Während der Monte Erice am nächsten Morgen noch im Nebel versinkt, scheint an der Küste schon die Sonne. Kurz vor San Vito lo Capo schwenken wir Richtung Strand und finden einen einsamen Parkplatz, den wir Dank erhöhter Bodenfreiheit und 4x4 problemlos über den Seitenstreifen anfahren können – denn eigentlich ist die Zufahrt gesperrt... und Dank dieser Tatsache bleiben wir auch alleine, obwohl immer wieder Wohnmobilisten vorbeifahren und sehnsüchtig zu uns herüberschauen...
Unser Spaziergang mit Gino führt entlang der zerklüfteten Felsküste – und er schafft es tatsächlich einen versteckt liegenden FKK-Anhänger aufzuschrecken ;-)
Auf das Beweisfoto haben wir verzichtet...
Für ein paar Tage wollen wir im Camping Village „El Bahira“ bleiben, bevor wir nach Palermo weiterfahren. Der Platz liegt unterhalb von San Vito Lo Capo und bietet zwischen den steilen Felswänden des Monte Monaco und der Küste wunderschöne Wanderwege durch die blühende Landschaft.
Auf dem Weg dorthin passieren wir riesige Marmorsteinbrüche und können der Versuchung nicht widerstehen, die Drohne in die Luft zu schicken.
Man kann nicht behaupten, dass die schroffe Felsküste der ideale Badestrand wäre – aber die Temperaturen ermutigen ohnehin nicht zu einem Sprung ins kühle Nass. Zudem schicken die deutschen Sturmtiefs „Ylenia“ und „Zeynep“ zaghafte Ausläufer nach Sizilien, denn der Wind bläst ordentlich und die Wellen erreichen eine beachtliche Höhe.
Wir wandern statt dessen die Küste entlang, entdecken einige Grotten und bewundern die Geschicklichkeit der Kletterer in den Felsen.
Um dem Wind und der salzigen Gischt der Küste zu entgehen, die Franjo gerade erst von TIO gewaschen hat, übernachten wir auf dem Weg nach Palermo in Castellammare del Golfo lieber vor dem Friedhof, dessen haushohe Mausoleen einen idealen Schutz bieten.
Tagsüber machen wir es uns am Strand von Castellammare gemütlich, sitzen in TIO´s Windschatten in der Sonne und laufen am steinigen Strand entlang.
Zum Schlafen kehren wir lieber wieder in den Windschutz der Mausoleen zurück. Leider hat der Friedhof nicht nachvollziehbare Öffnungszeiten – wir hätten ihn gerne besichtigt...
Der eingezäunte und bewachte Parkplatz für Wohnmobile in Palermo liegt in fußläufiger Nähe des historischen Zentrums und bietet neben V/E, Strom und heißen Duschen auch einen schnellen Internetzugang.
Mit gepacktem Tagesrucksack und Fotoausrüstung machen wir uns auf den Weg über den Corso Calatafimi durch das Porto Nuovo zur Piazza Indipendenza, dem Palazzo di Normanni und der Kathedrale „Maria Santissima Assunta“, erbaut im 12. Jhdt. im normannisch-arabischen Stil.
Der Platz „Quattro Canti“ wird von barocker Architektur eingerahmt und zählt zu den herausragenden Werken in Palermo.
Die Piazza Pretoria wurde im 16. Jhdt. angelegt. Wegen der nackten Statuen der Fontana Pretoria erhielt sie früher den Namen „Piazza della Vergagna“ - Platz der Schande...
Auf dem Rückweg stromern wir durch schmale Gassen mit Dutzenden Restaurants, Osterias, Pizzerias, ...und deren gut besuchter Außengastronomie – die sizilianische Nacht beginnt, während es in Deutschland stürmt und schneit ;-)
Der Palazzo die Normanni – oder Palazzo Reale – ist seit 1947 Sitz des Parlaments von Sizilien und kann freitags bis sonntags besichtigt werden. Einige Säle stammen noch aus der Normannenzeit, andere wurden während der Renaissance umgestaltet oder haben arabische Deckengewölbe... also multikulti...
Die Cappella Palastina (Palastkapelle) wurde im 12. Jhdt. errichtet und ist Teil des UNESCO Weltkulturerbes „Arabisch-Normannisches Palermo und die Kathedralen von Cefalù und Monreale“.
Wir fahren auf den Stellplatz am Hafen, damit wir morgen früh rechtzeitig an der Fähre sind.
Unser Reisebericht geht dann auf Sardinien weiter und wir würden uns freuen, wenn ihr wieder dabei seid ;-)
Die Fähre nach Sardinien fällt wegen schlechten Wetters aus – die nächste Fähre geht erst in einer Woche wieder – und niemand hielt es für notwendig, uns zu informieren...
Jetzt stehen wir da, müssen noch sieben Tage herumkriegen und am Ende hoffen, dass es kommenden Sonntag klappt, dabei haben wir schon stärkeren Wind erlebt als heute,
und die anderen Linien fahren doch auch... ?!
Auf der Suche nach einem Stellplatz folgen wir der Küste Richtung Osten und finden kurz vor Trabia einen kleinen Parkplatz im Hafen von San Nicola. Der Wind hat nun doch etwas zugelegt, aber TIO steht weit genug entfernt von der Gischt und wir erkunden in einer Regenpause den hübschen Ort.
Irgendwie hat uns die abgesagte Fähre den Schwung genommen und wir wollen jetzt nur noch die kommenden Tage hinter uns bringen, um dann – hoffentlich – nach Sardinien überzusetzen.
Das Wetter trägt auch nicht unbedingt zu gehobener Stimmung bei: Es ist kalt, regnerisch und windig.
Deshalb quartieren wir uns in Campofelice di Roccella auf dem Stellplatz „Baja del Sole“ ein, der seinem Namen ein bisschen mehr Ehre machen könnte...
Der nächste Einkauf wird zu Fuß erledigt: 3,5 km nach links, oder 3,8 km nach rechts – ist egal. Der Weg ist auf alle Fälle lang genug, um den Regenwolken Gelegenheit zu geben, sich über uns zusammen zu brauen und den Rückweg zu verwässern.
Der erneuter Versuch eines Strandspaziergangs lässt uns zu dem Ergebnis kommen, dass es keine gute Idee war, mit einem jungen Labrador in ein Land zu fahren, wo das Fressen auf der Straße, bzw. im Sand liegt. Selbst das Dummytraining kann Gino nicht abhalten, nach Fressbarem zu suchen... Da müssen wir jetzt durch – aber künftig nur noch mit Giftköderschutz. Ein Fisch mit Haken und Angelschnur hat gereicht...
Jeder will Plastik vermeiden und Verpackungen einsparen... Warum ist dann beim CONAD - und anderen italienischen Lebensmittelketten – sämtliches Obst und Gemüse einzeln verpackt? Zwei Paprika: Eine Styroporschale und Folie drumherum, drei Zucchini: Das Gleiche, selbst der Blumenkohl ist eingeschweißt. Wir kaufen nur das Nötigste, lassen den Müll vor Ort und fahren zurück nach Palermo. Zwei Kilometer vor dem Hafen stellen wir TIO in einer Seitenstraße vor dem Park „Villa Giulia“ ab. Morgen früh geht unsere Fähre nach Sardinien - - - hoffentlich !!!
Um 6.30h stehen wir vor dem Gate der Hafenanlage und fragen uns zum richtigen Fähranleger durch. Wir haben auf der Corfù eine Kabine gebucht und können hier die kommenden 12 Stunden bequem mit Gino verbringen. Er schlägt sich fantastisch, ist an Deck total interessiert an Wellen und Möwen und liegt in der Kabine entspannt auf seiner Decke. Allerdings dauert es eine Weile, bis er verstanden hat, dass er seine Geschäfte an Deck erledigen darf, denn die Grimaldi-Fähre hat noch nicht einmal einen Auslauf für Hunde, sondern verweist auf das Außendeck...
Den Rest der Reise bringen wir entspannt hinter uns – und freuen uns jetzt - endlich - auf Sardinien ;-)
Da wir in der Dunkelheit gestern Abend nicht fahren wollten, haben wir den nächstgelegenen Parkplatz angesteuert und im Hafengelände eine relativ ruhige Nacht verbracht.
Jetzt freuen wir uns auf die Ankunft unserer Freunde Angelika und Wolfgang, die von Livorno nach Olbia übergesetzt haben und entlang der Ostküste nach Cagliari gekommen sind.
Mit ihnen erkunden wir die Stadt mit ihrem Arkadengang an der Via Roma und den prächtigen Bauten aus spanischer Herrscherzeit. Das höchste Gebäuder Cagliaris, der Torre dell´Elefante mit fantastischem Ausblick über die Stadt, ist leider gesperrt, aber wir finden noch andere Aussichtspunkte, kleine Gässchen und blumengeschmückte Häuser.
Nachmittags verlassen wir den Hafenparkplatz und erreichen über Pula die antike Hafenstadt Nora.
Nachdem wir auf Sizilien schon so viele alte Steine besichtigt haben, verzichten wir auf die Ausgrabungen und gehen lieber mit Gino an den Strand.
Nach 2 Tagen geht es weiter in den Badeort Porto Pino, der jährlich von tausenden von Touristen besucht wird, aber momentan liegt der kilometerlange, saubere Sandstrand noch recht verlassen vor uns. Gino freut sich, denn er darf endlich mal wieder laufen.
Die Isola di Sant Antioco liegt vor der Südwestküste Sardiniens und ist über einen Damm erreichbar. Das Städtchen Sant Antioco – von Phöniziern gegründet, von Karthagern erobert – ist für uns eine Besonderheit: Da hier auch viele Einheimische wohnen, sind die Geschäfte, Bars und Restaurants größtenteils auch im Winter geöffnet. Das nutzen wir natürlich aus, schlendern abends über die Piazza Ferralasco und landen zu einem Aperol Spritz im „Colombo“.
Die Vorspeisenplatte, die gratis zu den Getränken serviert wird, ersetzt ein komplettes Abendessen: Oliven, Salami, Käse, Pizzastücke, ausgebackene Kartoffeln, Tacos mit Sauce, eingelegte Paprika, Nüsse, Brot mit Ziegenkäse-Aufstrich, …
Wir sind so geplättet, dass wir das Beweisfoto vergessen haben.
Da wir zu viert sind, bestellen wir noch einen zweiten Cocktail und gehen pappsatt heim.
Auf der Suche nach dem idealen Strand landen wir südlich von Maladroxia an der Cala Coequaddus. Die Landschaft ist rau, der Wind auch – deshalb verzichten wir auf direkte Strandnähe sondern bleiben lieber etwas geschützt im Hintergrund stehen und wandern statt dessen die Küste entlang zum Torre.
Da es heute den ganzen Tag regnen soll, kehren wir nach dem Einkauf auf den asphaltierten Parkplatz in Sant Antioco zurück und freuen uns am Abend wieder auf die Beilagen zum Aperol Spritz in der Colombo-Bar...
diesmal mit Foto ;-)
Ist man bei dauerhaftem Genuss dieses Cocktails ein Aperoliker... ???
Wir verlassen Sant Antioco und folgen der SS126 nach Norden und statten der Bergarbeiterstadt Iglesias einen kurzen Besuch ab.
Wir stellen wieder einmal fest: Je enger die Gassen einer Altstadt sind, desto mehr Blumen schmücken die Haustüren, oder die schmalen Balkone.
Das ehemalige Bergarbeiterdorf Nebida ist Bestandteil des geomineralischen Parks von Sardinien und auf der Weltkulturerbe-Liste der UNESCO.
Vom Parkplatz mit Küstenblick führt ein Panorama-Rundweg mit Aussichtsplattform um den Berg herum. Der Blick auf den Pan di Zucchero und den Golf von Gonnesa ist spektakulär, ebenso wie der Wind, der gegen Morgen kräftig auffrischt und TIO, mal wieder, schwanken lässt.
In Masua biegen wir auf die Küstenstraße ab, da wir in Porto Flavia den Hafen besuchen möchten, den ein findiger Ingenieur mangels geeigneter Bucht in den Berg gebaut hat, so dass die Schiffe von oben beladen werden konnten.
Leider ist der Zugang nur am Wochenende geöffnet, so dass wir uns mit dem Küstenspaziergang begnügen müssen.
Die weitere Strecke Richtung Norden verspricht einige schöne Buchten und Strände, die für den mittlerweile starken Wind leider zu exponiert liegen: Da wäre an Schlaf kaum zu denken, deshalb verlassen wir schweren Herzens den fantastischen, terrassenförmig angelegten Stellplatz in San Nicolo und schwenken ins Landesinnere.
Kurz vor Arbus liegt der Agriturismo „Sa Perda Marcada“, der eigene Produkte im Angebot hat – und ein geöffnetes Restaurant ;-)
Heute Abend gönnen wir uns alle ein typisch sizilianisches Menü mit Vino Rosso della Casa.
Nach entsprechender Positionierung der Fahrzeuge haben wir trotz starkem Wind eine ruhige Nacht.
Auf der Fahrt Richtung Oristano kommt TIO bei starkem Rückenwind auf einen Kraftstoffverbrauch von 10l auf 100km. Bei den derzeitigen Dieselpreisen zwischen 2,17€ und 2,28€ könnte das gerne so bleiben, aber irgendwann müssen wir die Richtung ändern...
In Santa Giusta wird eine Kaffeepause eingelegt, bei 18°C und ohne Wind – wenn nur der Dorfteich nicht so stinken würde...
Auf der Halbinsel Sinis wird ein neuer Versuch gestartet, am Strand zu übernachten. Der Wind hat etwas nachgelassen, und der „Is Arutas“ ist wunderschön, menschenleer und verspricht, endlich mal wieder, einen traumhaften Sonnenuntergang.
Momentan ist der Maestrale leider immer hier...
Eine ungeschüttelte Nachtruhe ist – zumindest an der Küste – nicht möglich, so dass wir die Segel streichen und über Nuoro an die Ostküste und Richtung Olbia fahren.
Die Fähre nach Livorno ist für morgen früh gebucht, und nach einer Kaffeepause im Hafen von La Caletta erreichen wir am Nachmittag den ruhigen Strandparkplatz von Le Vecchie Saline, ideal zum Übernachten.
Warum nur wundert es uns nicht, dass die geplante Fährverbindung schon wieder storniert wird?
Als Alternative wird die Nachtfähre morgen Abend angeboten. Wir buchen um und hoffen, dass die Bestätigung rechtzeitig kommt.
Immerhin können wir morgen ausschlafen...
Gegen Mittag kommt die Buchungsbestätigung von NetFerry. Mal sehen, ob es dabei bleibt...
Den Rest des Tages bleibt genügend Zeit, um die Fotos zu bearbeiten und die Homepage zu aktualisieren. Sardinien ist ja hiermit abgeschlossen...
Und unten auf der Italienseite geht es demnächst weiter ;-)