19. Juli - 21. September 2023

Auf der Jagd nach den Nordlichtern...

Unsere Reiseroute:

  • Olfen (Deutschland)
  • Kaltenkirchen (Deutschland)
  • Tarup (Dänemark)
  • Markaryd (Schweden)
  • Norrköping (Schweden)
  • Stockholm (Schweden)
  • Turku (Finnland)
  • Storlandet
  • Houtskär
  • Näsby
  • Nagu
  • Helsinki
  • Porvoo
  • Kotka
  • Risulahti
  • Lappeenranta
  • Astuvansalmi
  • Ristiina
  • Savonlinna
  • Punkaharju
  • Kesälahti
  • Joensuu
  • Ahveninen
  • Koli
  • Nurmes
  • Peurajärvi
  • Lentuankoski
  • Suomussalmi
  • Hossa Nationalpark
  • Juuma
  • Sallatunturi Nationalpark
  • Rovaniemi
  • Sirkkakoski
  • Äkäsjoki
  • Pallas Yllästunturi Nationalpark
  • Hetta
  • Utsjoki
  • Varangerfjord (Norwegen)
  • Kuosnajärvi
  • Inari
  • Ivalo
  • Saariselkä
  • Rovaniemi


Vor der Feier kommt die Arbeit ;-)
Vor der Feier kommt die Arbeit ;-)

Es geht mal wieder los ;-)

Finnland ist dieses Mal unser Ziel, aber zuerst findet im Saarland noch eine Familienfeier statt...

 

Nach ein paar Tagen Vorbereitung und einer fantastischen Feier, die bis in den frühen Morgen ging, machen wir uns mit tanzgeschädigten Füßen auf den Weg, denn am 31. Juli geht unsere Fähre von Stockholm Richtung Finnland.

Schur's Reisemobile in Olfen
Schur's Reisemobile in Olfen

Auf der Suche nach dem Stromdieb...

In Olfen haben wir noch einen Zwischenstopp, denn dort sollen bei Schur’s Reisemobilen TIO’s Stromfresser aufgespürt werden. Anscheinend zieht die Alarmanlage permanent Strom von der Starterbatterie...

 

Der Schaden wird behoben und wir können uns in Rheda-Wiedenbrück noch mit Gino’s Züchtern auf einen Spaziergang und eine leckere Grillwurst treffen. Ein paar Tipps sind auch noch drin...

Na - und dass Gino mit seiner Schwester Hedda und Mama Debby seinen Spaß hatte, könnt Ihr Euch ja denken ;-)

Übernachtung - immer wieder gerne - am Kulturgut Nottbeck.

Kaltenkirchen
Kaltenkirchen

Badeseen - zum Abkühlen und umwandern...

Am nächsten Tag landen wir, gut 300 km weiter, in Kaltenkirchen, nahe der Holsten-Therme, in einer wunderschönen Parkanlage mit Schmetterlingsgarten und einem kleinen See, der perfekt für eine Abendumwanderung ist.

Tarup - Frühstück in der Sonne ;-)
Tarup - Frühstück in der Sonne ;-)

Am 27. Juli erreichen wir Dänemark und entdecken den optimalen Platz auf der Insel Fünen, in der Nähe von Tarup, zwischen Dutzenden kleiner Seen.

Der nächstgelegene wird umrundet und Gino bekommt ein erfrischendes Bad abseits der Wasservögel, die hier zu Tausenden heimisch sind.

Markaryd - schöner Platz bei der Algsafari
Markaryd - schöner Platz bei der Algsafari

Elche??  Nur in freier Wildbahn!!!

Über die Øresundsbron erreichen wir Schweden, umrunden Malmö und folgen der Küste bis Helsingör, bevor wir ins Landesinnere abbiegen - Richtung Stockholm.

Markaryds Algsafari scheint der Renner zu sein.

Der Parkplatz ist voll - alle wollen Elche sehen. 

Uns reizt eher der große Parkplatz hinter dem Gelände, wo Wohnmobilisten die Übernachtung gestattet ist.

 

Elche sehen wir - hoffentlich - in Finnland ;-)

Kaffeepause am Vättern
Kaffeepause am Vättern

In Jonköping erreichen wir den Vättern, folgen seinem Ostufer eine Weile und setzen, nach einer gemütlichen Kaffeepause, unseren Weg über Ödeshög und Linköping nach Nordosten fort.

 

 

Volksgarten Nörrköping
Volksgarten Nörrköping

Ein Volkspark zwischen Friedhof und Krematorium...

Nörrköping hat einen fantastischen Volksgarten mit einem riesigen Angebot für Spiel und Spaß: Adventuregolf, Kinderspielplatz, Hüpfburg, Planschbecken und einen anspruchsvollen Frisbee-Parcour, der sich durch den ganzen Park erstreckt.

Die halbe Stadt scheint sich hier zu vergnügen, oder - in gemütlicher Runde auf dem Rasen sitzend - anderen beim Vergnügen zuzusehen.

 

Wir drehen unsere Abendrunde durch dieses bunte Treiben und kehren zu TIO zurück, der zwischen Friedhof, Krematorium und Hundeauslauf auf uns wartet ;-)

Zu Gino’s Freude findet sich im Freilauf noch eine gleichaltrige Hundedame...

 

So kann der Tag enden!

Stockholm - Übernachtung am Fähranleger
Stockholm - Übernachtung am Fähranleger

Abschied von Schweden...

Die Fahrt zum Stockholmer Hafen ist gespickt mit Hindernissen: Sackgassen, zu niedrige Durchfahrten und immer wieder heftige Regenschauer. 

Wir bleiben deshalb direkt vor dem Fähranleger stehen, wie auch einige andere Wohnmobile, sparen die horrenden Parkgebühren und können gegen Abend von hier aus noch eine kleine Stadtbesichtigung starten.

Die Nacht ist wider Erwarten ruhig.

Stockholm verschwindet im Nebel
Stockholm verschwindet im Nebel

Ankunft in Finnland...

Am nächsten Morgen warten die ersten Fahrzeuge bereits ab 6.00h neben TIO auf die Einschiffung.

Pünktlich um 7.45h starten wir Richtung Finnland, sehen Stockholm im Nebel verschwinden und beziehen unsere Kabine für die nächsten 11 Stunden. 

Die See ist ruhig, das Wetter durchwachsen: Nach heftigem Regen schaut immer mal wieder die Sonne durch eine beeindruckende Wolkenkulisse. 

Nach einem Zwischenstopp in Mariehamn sucht sich die Fähre vorsichtig ihren Weg durch die enge Fahrrinne des Schärenmeeres und erreicht Turku pünktlich auf die Minute. 

Am Flüsschen „Aura Aurajoki“ finden wir noch einen 12h-Parkplatz. Der reicht für die Nacht ;-)

Nagu
Nagu

Routenplanung...

Sooo... wie geht’s nun weiter???

Direkt in den Norden? Oder erst einen Abstecher nach Helsinki?

Wir entscheiden uns für’s Inselhopping und fahren Richtung Süden, nach Pargas. Von hier aus folgen wir dem „Skärgården Ringväg“, einer Route, die mit vielen Brücken und etlichen Fähren gespickt ist und im großen Bogen durch die Schären vor Turku führt.

Auf der 9. Insel, in Nagu, bleiben wir hängen und finden abseits einen ruhigen Parkplatz für die Nacht.

Inselhopping
Inselhopping

Inselhopping...

Diverse Brücken und 3 kostenlose Fähren später landen wir auf Houtskär.

Da wir es zeitlich nicht mehr schaffen die 16h-Fähre nach Mossala zu bekommen, bleiben wir in Näsby stehen und wandern mit Gino einen idyllischen Pfad mit schönen Aussichtspunkten am Wasser entlang zur Inselspitze.

Das Wetter ist launisch... Sonne, Wolken, Regen und Wind.

Wenn die Vorhersage eintrifft und morgen der große Regen kommt, sparen wir uns die lange Fährfahrt von Björkö nach Mossala und kehren um.

Dann wäre Helsinki unser nächstes Ziel.


Inselhopping
Inselhopping

Inselhopping fällt ins Wasser...

Eine Fährfahrt durch den Schärengarten ist bei Regen nur halb so schön: Man sitzt unter Deck und sieht nichts...

Wir haben das Inselhopping abgebrochen und steuern Helsinki an.

Da wir die jeweilige Fähre immer knapp verpassen, kommen wir heute nur bis zum Wanderparkplatz am Naturlehrpfad in Lenholma.

Helsinki - Rastila Camping Ausweichplatz auf dem Sportplatz
Helsinki - Rastila Camping Ausweichplatz auf dem Sportplatz

Auf ins Stadtgetümmel...

200 entspannte Kilometer sind es noch bis zur „Weißen Stadt des Nordens“. Die Geschwindigkeit auf der Autobahn ist auf 120km/h begrenzt, auf Landstraßen 80 km/h. Da sich scheinbar viele Finnen als Nachwuchstalente im Rennsport betrachten, wird in regelmäßigen Abständen kontrolliert, ob man sich auch daran hält. 

Die „Starenkästen“ sind allgegenwärtig und die Strafe für die Temposünder ist oft empfindlich hoch und richtet sich z.T. nach dem Einkommen.

Der Ring um Helsinki führt zum Rastila Camping, wo wir uns für die nächsten 2 Nächte einbuchen wollen.

 

Wir lassen den verregneten Tag bei einer Wanderung durch den Rysäpuisto Park ausklingen und hoffen auf trockenes Wetter bei der morgigen Stadtbesichtigung.

Dom in Helsinki
Dom in Helsinki

Die Sonne kommt zur rechten Zeit...

Der Tag könnte nicht schöner sein ...

Die Metro startet direkt vor dem Campingplatz und bringt uns bis zum Hauptbahnhof, einem bekannten Wahrzeichen Helsinkis. 

Das Finnische Nationaltheater findet sich gleich nebenan. Über die Mannerheimintie, einer Prachtstraße, die momentan wegen Bauarbeiten viel  von ihrem Glanz verloren hat, erreichen wir den Dom mit dem vorgelagerten Senatsplatz. 

Irgendwie haben wir selten Glück mit Kirchenbesichtigungen: Entweder sind sie geschlossen, werden renoviert, oder es findet kurz vor Ende der Öffnungszeit eine Trauung statt...

Aber wir finden ihn auch von außen beeindruckend ;-)

 

Da die Havis Amanda irgendwo runderneuert wird, schlendern wir weiter zum Hafen und durch die Vanha Kauppahalli, der ältesten Markthalle der Stadt. 

Die orangefarbenen Schirme der freien Marktstände entlang der Pohjoisesplanadi bilden einen hübschen Kontrast zum Obersten Gericht, welches dahinter thront. 

Uspenski Kathedrale in Helsinki
Uspenski Kathedrale in Helsinki

Die orthodoxe Uspenski Kathedrale nehmen wir noch mit, dann ist erst einmal Mittagspause, nachdem wir für Gino einen erfrischenden Wasserzugang gefunden haben.

Zum Nachtisch gibt es noch ein Eis in der „Espa“, einem Park, der zum Sehen und Gesehenwerden gedacht ist - „Leute gucken“, wie wir es nennen ;-)   Einfach nur schön!

Mit einer Menge neuer Eindrücke kehren wir zu TIO zurück - schachmatt... Sowohl wir, als auch Gino.

Helsinki - fetziges Potpourri der Jugendband
Helsinki - fetziges Potpourri der Jugendband

Am Wochenende ist immer was los...

Eine finnische Jugendgruppe hat ihr Zeltlager auf dem Campingplatz aufgeschlagen und verabschiedet uns heute morgen mit einem fetzigen Liederpotpourri. 

Porvoo
Porvoo

Falunrot?? Wir sind doch in Finnland...

An der alten Königsstraße gelegen war Porvoo bereits im 13. Jhdt. ein bedeutendes Handelszentrum. Heute besticht die zweitälteste Stadt Finnlands mit den falunroten Salzspeicher-Häusern am Porvonjoki, dem Dom und dem mittelalterlich anmutenden Zentrum mit altem Kopfsteinpflaster.

Kotkansaari
Kotkansaari

Ein Tisch für 50 Personen...

So einen langen „Picknicktisch“ wie am Strand von Kotkansaari haben wir noch nicht gesehen.

Gefertigt aus mehreren Marmorblöcken dominiert er den Rastplatz am Katariina Seaside Park, in dem es außerdem interessante Skulpturen zu bestaunen gibt...

Kotka besitzt den größten Exporthafen Finnlands und lieferte Pipelines für Northstream 1 und 2, aber zum Baden fahren wir bei diesen sonnigen 31°C lieber Richtung Lappeenranta und springen auf der Halbinsel Risulahti mit Gino ins erfrischende Nass.

Lappeenranta
Lappeenranta

Die Seele baumelt...

Der Stellplatz in Lappeenranta liegt zentrumsnah am Wasser. 

Hölzernes Rathaus und die älteste griechisch-orthodoxe Kirche Finnlands stehen auf unserer Liste - außerdem der Festungshügel mit einigen Museen... die aber nur von außen!!

Das Wetter ist einfach zu schön, und der Blick von hier oben phänomenal. Wir lassen die Augen schweifen, die Seele baumeln und hören der Liveband im Hafen zu.

Lappeenranta - Teppichwäsche...
Lappeenranta - Teppichwäsche...

Wo waschen die Finnen ihre Teppiche...?

Den Vormittag verbringen wir im Waschsalon des PRISMA-Einkaufscenters, bevor am Nachmittag das Vergnügen wieder lockt, in Form von Köderbaden, Wandern und Fotografieren - am kleinen Hafen etwas außerhalb von Lappeenranta.

Besonders interessant sind die Teppich-Waschanlagen, die man überall mitten im Wald findet und die fleißig genutzt werden...

Astuvansalmi - Felsbilder
Astuvansalmi - Felsbilder

Kultur im Wald...

Ein Wanderparkplatz nördlich von Ristiina ist Ausgangspunkt für unsere Wanderung zu den Felsbildern von Astuvansalmi, einem Ensemble prähistorischer Felszeichnungen, die allerdings ohne die entsprechenden Tafeln kaum noch zu erkennen wären...

Der Weg durch den Birken- und Blaubeerwald entlang einiger kleiner Seen ist für uns das eigentliche Highlight - und für Gino natürlich auch. Er testet persönlich die Qualität jedes einzelnen Gewässers... ;-)

Festung Olavinlinna
Festung Olavinlinna

Eine Festung für die Spiele...

Auf mehreren Inseln im Saimaa-Seengebiet verteilt liegt Savonlinna, die wichtigste Stadt in Südsavo.

Die gut erhaltene Burg Olavinlinna, eine mittelalterliche Festung aus dem 14. Jhdt., ist heutzutage Schauplatz für die alljährlichen Festspiele.

Wir schlendern entlang des Kais, wo mehrere Restaurantschiffe vor Anker liegen, gut besucht von Einheimischen und Touristen, die sich hier - trotz der hohen Alkoholpreise - ein Glas Wein zum Abendessen gönnen.

Punkaharjun harjutie - Drohnenaufnahme
Punkaharjun harjutie - Drohnenaufnahme

Über den Rücken der Moräne...

Die Punkaharjun harjutie ist eine alte Panoramastraße, die - auf einem Moränenrücken verlaufend - durch die Seenlandschaft führt. Hier geht es gemütlicher zu als auf der parallel verlaufenden Savonlinnantie. Wir halten immer mal wieder für einen Fotostopp und schaffen es sogar, statt der relativ häufig vorkommenden Elche, eine Saimaa-Ringelrobbe zu entdecken. Von dieser bedrohtesten Robbenart weltweit existieren nur noch ca. 400 Tiere in diesem (namengebenden) Saimaa-Seengebiet.

Kesälahti
Kesälahti

...ins Kajakparadies.

In dem kleinen Hafen zwischen Kesälahti und Sarvisalo schaffen wir es dann endlich unser Kajak mal zum Einsatz zu bringen.

Bei herrlichstem Wetter verbringen wir den Nachmittag zwischen den kleinen Inseln, paddeln von Bootssteg zu Bootssteg und entdecken die versteckt liegenden Mökki, in denen die Finnen ihre Wochenenden verbringen.

Joensuu
Joensuu

Zaungäste und unaussprechliche Namen...

Joensuu erreichen wir rechtzeitig zum Trabrennen und können von einem kleinen Waldstück aus als Zaungäste zusehen, während wir einen geeigneten Übernachtungsplatz suchen.

Das rechtwinklige Straßennetz, ein stadtplanerisches Ideal der Empire-Zeit, entspricht nicht unbedingt unserem Geschmack, deshalb ziehen wir einen Spaziergang durch den Hasanniemenpuisto und den Koivuniemenpuisto (Park) vor. 

Warum bekomme ich eigentlich immer einen Lachkrampf, wenn ich diese finnischen Namen lese ??

Ahveninen
Ahveninen

Frischer Fisch? Aber gerne...

Zur Kaffeezeit steuern wir einen kleinen Hafen in der Nähe von Ahveninen auf der Insel Laukkalansaari an........... 

und bleiben!

Mittlerweile routiniert packen wir das Kajak aus und erkunden die umliegenden Inseln. 

Da das Kajak nun schon einmal hier liegt, rudert Franjo noch einmal alleine hinaus, um das Abendessen zu sichern, aber außer einem stimmungsvollen Foto kommt nichts dabei heraus...

Am Abend gibt es trotzdem frischen Fisch:

Ein junger Finne kommt mit zehn Zandern zurück und hat Mitleid mit Franjo ;-)

Aber mit Motorboot und Echolot schafft das ja Jeder !!!

Blick vom Koli auf den Pielinen-See
Blick vom Koli auf den Pielinen-See

Blick von oben - ohne Drohne...

Anstatt die Drohne hochzuschicken geht es für uns am nächsten Tag persönlich „in die Höhe“...

Am Westufer des Pielinen erstreckt sich über die bewaldeten Koli-Berge der gleichnamige Nationalpark.

Der Ausblick vom 347m hohen Ukko-Koli auf die finnische Seenlandschaft ist der meistfotografierte Finnlands.

Die Fahrt mit der Standseilbahn hinauf ist kostenlos, aber so kurz, dass wir uns zurück für den Fußweg entscheiden und gerade noch rechtzeitig vor dem Regenschauer wieder im Trockenen sitzen. 

Karhusaari
Karhusaari

Warum sich Finnen über Regen freuen...

Am Abend scheint die Sonne wieder und wir erleben beim Inselhopping auf Karhusaari den bisher stimmungsvollsten Sonnenuntergang. Zwei Finnen, die seit 4 Wochen mit PKW und E-Bikes auf Achse sind (und überwiegend im Auto schlafen!!!), leisten uns Gesellschaft und erzählen uns, warum sich die Finnen freuen, wenn es in Norwegen regnet:

Finnland bezieht seinen Strom aus Norwegen, und da die Elektrizität dort überwiegend aus Wasserkraft hergestellt wird, wird der Strom günstiger, je mehr Wasser vorhanden ist...

Wieder was gelernt ;-)

Nurmes
Nurmes

Bomba?? Nein danke...

In der Nähe von Nurmes, am nördlichen Ende des Pielinen, liegt das Bomba-Haus - 1855 von einem karelischen Bauern für seinen Sohn gebaut. 

Die Geschichte ist lang, das Original existiert nicht mehr, die Nachbildung gefällt uns nicht - und der Tourismuskomplex, welcher immer noch erweitert wird, ist uns zu groß.

Also weiter !!!

(Im Nachhinein haben wir entdeckt, dass wir das eigentliche Bomba-Haus überhaupt nicht gesehen haben, aber uns hat die Tourismus-Maschinerie so abgeschreckt, dass wir kopfüber geflüchtet sind...)

Nach 40km, überwiegend Schotterpiste, landen wir auf dem Camp Peurajärvi, mitten in der Wildnis, umgeben von Wäldern und einer traumhaften Seenlandschaft.

Peurajärvi
Peurajärvi

3 Tage in der Wildnis...

Nachdem uns gestern Abend zwei Elche über den Weg gelaufen sind, nehmen wir Gino während unserer heutigen Wanderung um den Iso-Valkeinen See lieber an die lange Leine ;-)

Eine typisch finnische Landschaft umgibt uns. Der Pfad führt durch lichte Wälder mit Blick auf größere und kleinere Seen, teilweise von einem Schilfgürtel umgeben.

Blaubeeren, Preiselbeeren, Krähenbeeren und Rauschbeeren (letztere Dank „Flora Incognita“ zu 98% identifiziert) wachsen im Unterholz. Wer sich mit Pilzen auskennt, könnte sich eine leckere Mahlzeit zusammensuchen. Wir gehören leider nicht dazu, deshalb gibt es bei uns heute Abend Salat und (gekauften) Lachs - den aber typisch im Grillhaus über offenem Feuer zubereitet.

Das Camp füllt sich mit Anglern, die schon seit dem frühen Morgen am Ufer sitzen, oder vom Boot aus ihr Glück versuchen. In diese Seen werden Fische eingesetzt, deshalb zahlt man für’s Angeln, entweder stundenweise, für einen Tag, oder eine Woche - aber es dürfen pro Tag nur 2 Lachse entnommen werden.

Wir wandern die herrliche Runde von gestern diesmal im Uhrzeigersinn - und schon sieht die Welt ganz anders aus ;-)

Lentuankoski
Lentuankoski

Hier gehen wir nicht mehr weg...

Das Wochenende neigt sich dem Ende zu und alle Autos verschwinden wieder. Jetzt könnten wir eigentlich alleine hier bleiben, aber 3 Nächte sind genug. Es zieht uns weiter Richtung Lappland und wir folgen der Via Karelia, einer uralten Handelsstraße, bis zu den Stromschnellen von Lentuankoski.

In der Nähe liegt ein kleiner Parkplatz mit Zugang zum Lentua See.

Es herrscht absolute Windstille und auf der spiegelglatten Wasseroberfläche ziehen die Wolken ebenso klar vorüber, wie am Firmament - ein unglaublicher Anblick: Man meint, in den Himmel springen zu können !!!

Das Stille Volk
Das Stille Volk

1000 bekleidete Grasköpfe...

Die Via Karelia führt uns weiter nach Norden, bis uns aus einer Moorwiese zur Rechten fast 1000 „Vogelscheuchen“ mit Köpfen aus Grassoden entgegenblicken.

Das „Stille Volk“ ist eine Schöpfung des finnischen Künstlers Reijo Kela und wurde schon in Deutschland, Russland und England ausgestellt.

Die Interpretation dieser Installation bleibt jedem selbst überlassen.

Eine fertige Antwort gibt es nicht.

Sauna am See... wie herrlich ist DAS denn ???
Sauna am See... wie herrlich ist DAS denn ???

Die Sauna im Ursprungsland testen...

Nach einer ungestörten Nacht steuern wir heute den Hossa Nationalpark an. Der Campingplatz „Hossan Lumo“ wurde uns von den beiden Finnen auf Karhusaari empfohlen, denn hier gibt es eine Sauna... finnisch natürlich.

Und die werden wir heute Abend einmal ausprobieren!!!

Wanderung im Hossa Nationalpark
Wanderung im Hossa Nationalpark

Wandern in den Nationalparks...

Der Hossa Nationalpark ist der 40. Nationalpark Finnlands und wurde aus Anlass des 100-jährigen Bestehens der Unabhängigkeit gegründet und am 17. Juni 2017 eröffnet. 

Wir wandern einige Stunden entlang des Hossanjärvi und um kleinere Seen herum. 

Der Wald ist wildreich - Ginos Nase irrt sich nicht, aber wenn er gelegentlich mal auf seine Augen vertrauen würde, hätte er das junge Rentier, das uns mit federnden Sprüngen mitten auf dem Weg entgegenkommt, vor mir gesehen. 

10m vor uns bleibt es stehen, total erstaunt, dass der Weg auch noch von anderen Lebewesen benutzt wird!! Dann verschwindet es zwischen den Bäumen und ich habe alle Hände voll zu tun, Gino von einer Verfolgungsjagd abzuhalten...

Blick auf den Hossanjärvi
Blick auf den Hossanjärvi

Vom finnischen Glücksfaktor...

Pünktlich um 17.00h trennen sich dann die Weiblein von den Männlein und streben der Hütte am See zu in der sie 2 Stunden lang bei 80°C ihren Glücksfaktor ankurbeln... Schwitzen, schwatzen und schwimmen.

Der Ausblick aus der Sauna könnte schöner nicht sein: Man schaut direkt auf den Hossanjärvi, in dem man sich zum Abkühlen wieder trifft... Und das macht man möglichst täglich!!!

Kleine Abendrunde um den See
Kleine Abendrunde um den See

Nach einem vertrödelten Tag und einem letzten Saunagang fahren wir einen der wenigen Parkplätze an, auf denen man im Nationalpark übernachten darf.

Unsere Abendrunde führt uns erneut um den Huosilampi, auf dem sich bereits die ersten nächtlichen Nebelschwaden ausbreiten... oder kommt das von den Lagerfeuern?? ;-)

Julma Ölkky
Julma Ölkky

Schwankende Hängebrücken und tiefe Canyons...

Julma-Ölkky ist der größte Canyonsee Finnlands, der bis Ende August mit einem Ausflugsboot besichtigt werden kann. Wir entscheiden uns jedoch für die Hiking-Route, die, über anspruchsvolle Auf- und Abstiege, um den See herumführt. Auf halber Strecke muss eine schwankende Hängebrücke überquert werden - und Gino folgt mutig ;-)

Bis zu 50m hohe, steile Felsabhänge formen das Tal, die Aussicht ist spektakulär und obwohl der Weg nur 5km lang war, sind wir geschafft von den Wurzeln, Felsen und Stufen, die zu überwinden waren.

Blick auf die Skisprungschanze von Kuusamo
Blick auf die Skisprungschanze von Kuusamo

Ruka ist unser nächstes Ziel. 

Der Parkplatz vor der Skisprungschanze von Kuusamo ist leer... Das sieht hier im Winter bestimmt anders aus.

 

Keine 20m vor unserer Tür grasen die Rentiere und Gino reagiert erstaunlich gelassen. Sollte er allmählich erwachsen werden ???

Nach dem üblichen Sonntags-Workout mit unserer Tochter zieht es uns weiter in den Oulanka Nationalpark. 

Pieni Karhunkierros
Pieni Karhunkierros

Auf zur Kleinen Bä(ee)renrunde...

Es ist schon Nachmittag, als wir die 12km Wanderung der Kleinen Bärenrunde - Pieni Karhunkierros - starten, eine der schönsten Wanderrouten Finnlands. 

Vorbei an Stromschnellen, über mehrere Hängebrücken und Bohlenholz-Passagen führt der Weg überwiegend durch unendlich scheinende Blaubeerteppiche unter lichten Baumkronen.

Wir folgen dem Kitkajoki und steigen aufwändig gestaltete Treppenanlagen hinauf und wieder herunter. Alles ist neu und hervorragend instand gehalten, ebenso wie die Schutzhütten, Grillhäuser und Brennholzverschläge, die wir passieren. 

Kein Vandalismus, keine Graffiti-Schmierereien... Es ist alles vorhanden und intakt, selbst Axt und Säge liegen für diejenigen bereit, die von der Wanderung noch nicht müde sind und sich auf diese Art und Weise noch auspowern wollen. 

Für die mitgebrachten Würstchen liegen Grillgabeln bereit und der Wassereimer zum Löschen des Lagerfeuers hängt am Haken bereit. 

Was will man mehr??

Nach 4 Stunden erreichen wir unser „Basislager“ wieder und und suchen uns für die Nacht einen Schlafplatz abseits der Kemijärventie  - natürlich am Wasser...

Wölfe auf Rentierjagd
Wölfe auf Rentierjagd

Salla - in the middle of nowhere

Napapiiri ist der finnische Begriff für den Polarkreis, den wir heute, auf dem Weg nach Salla, überqueren.

Das Wetter ist erstmals seit 3 Wochen regnerisch, so dass wir am Informationscenter „Luontokeskus“ stehenbleiben und uns das Rentiermuseum ansehen.

Museum für Krieg- und Wiederaufbau
Museum für Krieg- und Wiederaufbau

Ein bisschen Kultur...

Das Museum für Krieg- und Wiederaufbau in Salla ist ebenfalls einen Besuch wert. 

Hauptthema ist der Winterkrieg, der vom 30. November 1939 bis zum 13. März 1940 zwischen der Sowjetunion und Finnland ausgetragen wurde.

Als Schlafplatz wird heute das Skigebiet am Sallatunturi auserkoren. 

Ein „tunturi“ ist übrigens ein Berg, auf dem keine Bäume wachsen ;-)

Blick vom Iso-Pyhätunturi luontotorni
Blick vom Iso-Pyhätunturi luontotorni

Russland - zum Greifen nah...

So nah sind wir bisher noch nicht an die russische Grenze herangekommen: 

13km sind es vom Iso-Pyhätunturin luontotorni, dem Aussichtsturm auf dem Sallatunturi - wir können „hinüber“ schauen, bleiben aber lieber auf der sicheren Seite und fahren weiter zum nächsten Aussichtsturm, dem Näkötorni auf dem Kotavaara.

Von hier oben hat man einen fantastischen Blick auf die Seenlandschaft am Kemijärvi.

Der kleine Hafen des Ortes verspricht eine ruhige Nacht.

Weihnachtsdorf in Rovaniemi
Weihnachtsdorf in Rovaniemi

Wo der Weihnachtsmann wohnt...

Die „offizielle“ Heimat des Weihnachtsmannes ist in Rovaniemi. Vor hier startet er alljährlich mit seinem Rentierschlitten.

Außerdem liegt der Polarkreis direkt vor seiner Haustür.

Das müssen wir uns natürlich ansehen und landen in einem Weihnachtsdorf mit jedem erdenklichen kommerziellen Schnickschnack: Geschäfte, Hotels, Restaurants und Ferienwohnungen, vor denen auch im Sommer der Tannenbaum nicht fehlt. Um die Weihnachtsgeschenke zu finanzieren lässt sich Santa Claus jedes Foto von und mit sich fürstlich bezahlen...

Kultur und Vergnügen...

Das Arktikum im Zentrum von Rovaniemi beherbergt das Provinzmuseum von Lappland, sowie das Arktische Zentrum.

Thematisiert werden die Völker des Nordens und ihre Lebensweise, die Kultur der Samen, Probleme der Erderwärmung und Allgemeininformationen über die arktischen Gebiete, dargestellt in einer Multivisionsshow, in der auch die atemberaubenden Bilder der Aurora Borealis nicht fehlen.

Der Weg in die Stadt ist nicht weit und so finden wir uns kurze Zeit später auf dem Großen Europäischen Markt im Stadtzentrum wieder. 

Begleitet von diversen Kirmes-Fahrgeschäften werden hier Bayerische Brez'n, Englische Drops, Französische Delikatessen und Italienische Spezialitäten angeboten.

Mökki am Miekojärvi
Mökki am Miekojärvi

Steht ein Mökki im Wald...

Es ist Samstag Mittag, und auf dem Weg zu Antti und Anne geraten wir in eine Verkehrskontrolle: Alkoholtest!!! Jeder Fahrer muss pusten...

Wie gut, dass wir seit 6 Wochen „trocken“ sind ;-)

Antti, Anne und ihren Fieldspaniel Kamu haben wir in Caños de Meca kennengelernt, wo sie uns viele Tipps für die geplante Finnlandreise gegeben haben, denen natürlich eine Einladung folgte...

und nun sind wir hier: In ihrem Mökki am Miekojärvi - und werden herzlich begrüßt.

Endlich sehen wir einmal ein finnisches Wochenendhaus von innen...

Sehr gemütlich eingerichtet bietet es allein im Wohnbereich 3 Feuerstellen, denn der Winter ist kalt und Holz ist genug vor der „Hütt’n“.

Selbst die Sauna wird mit Holz befeuert und am Abend können wir uns von der angenehmen Hitze überzeugen.

Aussicht nach steilem Anstieg
Aussicht nach steilem Anstieg

Jenseits der Bucht soll es einen schönen Wanderweg mit toller Aussicht auf die Seenlandschaft geben.

Antti bringt uns zum Einstieg und holt uns 2 Stunden später mit dem Boot wieder ab... Praktisch, wenn man (fast) alle Fortbewegungsmöglichkeiten vor der Haustür stehen hat (incl. Schneemobil)  ;-)

Am Abend verabschieden sich die Beiden, nicht ohne uns noch ein paar leckere Steinpilze dazulassen (wir haben versprochen, die Fundstelle geheimzuhalten...)

Wir dürfen noch bleiben und genießen die Stille der Wildnis - und die Sauna!!!

Kolari - Parkplatz am Muonionjoki
Kolari - Parkplatz am Muonionjoki

Rentiere und Blaubeeren statt Steinpilze...

Da der Diesel in Finnland mit bis zu 2,15€ sehr teuer ist, fährt Franjo in Pello über die Grenze nach Schweden, aber dort hat man sich den finnischen Preisen angepasst - und sogar noch einige Cent draufgelegt...

Wir folgen dem Grenzfluss, dem Tornionjoki, nach Norden. Nach ein paar Kilometern wird er zum Muonionjoki und offenbart einen kleinen Parkplatz an der kaum befahrenen Straße. 

Gino freut sich über die Rentiere, und wir sind auf den Steinpilzgeschmack gekommen, aber scheinbar fehlt uns noch der entsprechende Blick dafür, also begnügen wir uns mit den Blaubeeren - davon gibt es genügend.

Dem Tourismustrubel entfliehen...

Äkäslompolo ist wichtiger Ausgangspunkt zu dem Skigebiet Yllästunturi. Es liegt zwar noch kein Schnee, aber eine richtige Wintersportdomäne schafft es auch im Sommer, die Touristen anzulocken - mit Wanderrouten, anderen Outdoormöglichkeiten und dem größten Rentier der Welt.

Uns ist es hier zu voll, deshalb steuern wir den Wanderparkplatz am Äkäsjoki an und gehen den Saivonkierros, den Naturlehrpfad, der u.a. sogar in deutsch beschildert ist. 

Meine drei Aurora-Borealis-Warn-Apps versprechen für die Nacht günstige Nordlichtkonditionen... einziges Hindernis ist die dünne Wolkendecke, welche die Chancen deutlich mindert.

Aber wir haben ja noch ein paar Wochen Zeit...

Wandern am Äkäsjoki
Wandern am Äkäsjoki

Ein Fluss - zwei schöne Wanderungen...

Die nächste Wanderung entlang des Äkäsjoki führt uns vom Wanderparkplatz Äkäsmylly über einen wildromantischen Pfad zur alten Wassermühle.

Morsche Holzbohlen geleiten uns trockenen Fußes über das Moorgebiet, aber die eingezeichnete zweite Brücke existiert nicht mehr, so dass wir umkehren müssen und in den Pallas-Yllästunturi, den drittgrößten Nationalpark Finnlands, weiterfahren. 

Die Landschaft ist geprägt durch eine Fjell-Kette mit vielseitiger Natur: Moore, Heidewälder, Gewässer und offene Fjells (norwegisch) Fjälls (schwedisch) oder Tunturis (finnisch).

Rentiere haben wir inzwischen reichlich gesehen, die Elche machen sich rar. Bär und Luchs sind hier ebenfalls heimisch, aber die verstecken sich genau so, wie die Nordlichter.

Aurora Borealis - leider nur ein Handy-Foto...
Aurora Borealis - leider nur ein Handy-Foto...

Fjell, Fjäll oder Tunturi...???

Die Chancen standen nicht gut, aber durch die Wolkenlücken habe ich letzte Nacht meine ersten, zaghaften Nordlichter gesehen:

Ein außerirdisches Erlebnis !!!

Wie muss das erst in einer sternenklaren Nacht sein...???

Daumen drücken !!!

Nach ausgedehntem Frühstück, einem Schwätzchen mit den Nachbarn und einigen Rentieren, die den Parkplatz für sich beanspruchen, picken wir aus den vielen Wanderrouten die „Taivaskeronkierros“ heraus und machen uns auf den Weg. 

Übersetzt heißt sie „Himmelskugel-Tour“... und es geht wirklich stetig bergauf.

Der Nationalpark ist berühmt für seine gewaltige Fjell-Landschaft und die besonders saubere Luft.

Über Naturpfade und unwegsame Geröllfelder erklimmen wir den Laukukero (785m) und werden mit einer unendlichen Rundum-Sicht belohnt. 

Der Steinhügel auf dem Taivaskero (809m) erinnert an die Olympischen Spiele von 1952, als hier durch die Kraft der Mitternachtssonne eine Flamme entzündet wurde, die mit einem nicht-olympischen Staffellauf an die schwedische Grenze transportiert wurde. Die Verschmelzung mit der olympischen Fackelstaffel, die gerade in Finnland angekommen war, symbolisierte das Zusammentreffen der südlichen und nördlichen Länder bei den Spielen in Helsinki.

Entlang der Skipiste wandern wir wieder zurück und können den Nachmittag noch in der Sonne genießen. 

Die Nacht ist zwar klar, aber Aurora-frei...

Rastplatz am Käkkälöjoki
Rastplatz am Käkkälöjoki

Was dem Auge so alles entgeht...

Über Raattama folgen wir dem Lauf des Ounasjoki und schwenken dann nach Nordosten zum Käkkälöjoki.

Franjo will sein Glück beim Fliegenfischen versuchen.

Die Forellen haben allerdings einen anderen Geschmack, aber dafür gelingen uns in der Nacht die ersten Polarlichtfotos mit Kamera und Stativ.

Interessanterweise sind die tanzenden Lichter mit bloßem Auge nur als graue Schemen erkennbar. Erst bei längerer Belichtung entwickeln sich die Farben.

Im Aurora-Rausch...

In Hetta soll eigentlich nur eine Kaffeepause eingelegt werden, aber der Parkplatz liegt direkt am Skigebiet - mit schönen Wanderwegen - also bleiben wir. 

Welch ein Glück, denn kurz vor Mitternacht beehrt uns eine beeindruckende Aurora. 

Die Polarlichter sind jedes Mal anders. In wirbelnden Kreisen erscheinen sie heute, und deutlich farbintensiver als zuletzt. 

Dick eingemummt stehen wir an der Liftstation und staunen.

 

Polarlichter entstehen, wenn Sonnenstürme tanzen...

Diese Kurzfassung passt ;-)

Tatsächlich aber stößt die Sonne mit einem sogenannten Sonnenwind starke Ladungen elektrischer Energie aus, die bei einer Geschwindigkeit von etwa 350-400s/km nach ungefähr 18 Stunden die Erde erreichen.

Dort werden sie vom Magnetfeld zu den Polen geleitet und bringen dabei die Luftteilchen zum Leuchten. Die grüne Farbe entsteht in Verbindung mit Sauerstoff, Stickstoff sendet violettes Licht.

unterwegs in Norwegen
unterwegs in Norwegen

Kurzer Schwenk nach Norwegen...

Auf der Ruijantie schwenken wir nach Norden, der norwegischen Grenze entgegen. 

In Kautokeino muss Franjo eine geschlagene Stunde unter dem Auto verbringen, weil sich unsere Treppe zuerst nicht aus-, dann aber nicht mehr einfahren lässt.

Mit WD40, Kontaktspray und Schmirgelpapier werden die oxidierten Kontakte wieder funktionsfähig gemacht.

Fragt sich nur, für wie lange...?

Hinter Lähpoluappal entdecken wir einen Rastplatz am See und machen für heute Schluss.

Teno - Grenzfluss zwischen Norwegen und Finnland
Teno - Grenzfluss zwischen Norwegen und Finnland

Auf der finnischen Seite des Teno...

Die heutige Strecke führt uns knapp 200km durch herbstlich leuchtenden Mischwald. Wohin man auch schaut - nur Bäume, gelegentlich ein See und (leider) wolkenverhangener Himmel. 

Hinter Karasjok sind wir wieder auf finnischem Boden und folgen dem Grenzfluss Teno weiter nordwärts. 

Eine alte Parallelstraße mit Blick auf die norwegische Seite, kurz vor Utsjoki, wird für die Nacht auserkoren. 

Ein einsamer Quadfahrer grüßt freundlich und spricht uns mit unverkennbar Schweizer-Dialekt an.

Vor 15 Jahren ist er nach Finnland ausgewandert, wohnt hier in der Nähe und geht mit seinem Geländefahrzeug auf Beeren- und Steinpilzsuche. 

Er prophezeit uns eine kalte Nacht und berichtet, dass die Finnen schon die Spikes aufgezogen haben, da der erste Schnee nicht mehr lange auf sich warten lässt.

 

Von der Super-Aurora, die über uns hinwegzieht bekommen wir wetterbedingt leider nur die letzten Ausläufer mit.

Tana bru
Tana bru

Norwegen - der nördlichste Punkt...

In Tana bru - jetzt wieder Norwegen - erreichen wir den nördlichsten Punkt unserer Reise, decken uns kurz mit den notwendigsten Lebensmitteln ein und streben dann Richtung Bugøynes.

 

Rastplatz am Varangerfjord
Rastplatz am Varangerfjord

Explosionen am Nachthimmel...

In der Hoffnung auf eindrucksvolle Nordlichter erscheint uns der Rastplatz am Varangerfjord als idealer Fotospot. Petrus spielt mit und lässt die Wolkendecke pünktlich um 23.00h aufreißen. 

 

In der nun sternenklaren, kalten Nacht überwältigt uns eine enorm farbintensive Aurora Borealis, die direkt über uns zu explodieren scheinen. In allen Himmelsrichtungen tanzen die Lichter. Wellenartig erscheinen immer neue Muster in gewaltigem Ausmaß. Gänsehaut pur !!!

Sorry für die vielen Fotos - ich konnte mich einfach nicht entscheiden ... ;-)

Bugøynes
Bugøynes

Wieder im Land der 1000 Seen...

In Bugøynes reicht uns ein kurzer Spaziergang durch den Ort, bevor wir, dem Finlandsveien folgend, kurz vor Näätämö (habt ihr mal die Umlaute gezählt???), wieder ins Land der 1000 Seen einreisen. 

Wir sind im Aurora-Rausch und suchen einen Spot am Wasser, der sich, nach einigen Anläufen, am Kuosnajärvi bietet. 

Dieses Mal erscheinen die Polarlichter schon am Abendhimmel, während Nebel aufzieht und die Spiegelungen verschwimmen lässt. 

 

Ein mystischer Anblick - immer wieder anders, und immer wieder atemberaubend schön.

Kaamanen lintutorni
Kaamanen lintutorni

Aufstieg mit Aussicht...

Am Vastusjärvi gibt es einen Vogel-Beobachtungs-Turm, den Kaamanen lintutorni. Es gibt zwar keine Vögel zu sehen, aber die Aussicht auf die Fluss- und Seenlandschaft um Inari herum ist den Aufstieg wert.

Da die freie Übernachtung in Inari unter Strafe steht und der Campingplatz keine guten Kritiken hat, bleiben wir einfach hier auf einem Rastplatz stehen und können mit Gino noch eine schöne Wanderung machen.

Einödkirche von Pielpajärvi
Einödkirche von Pielpajärvi

9 Kilometer??? Ein Klacks...

Von wegen!!!

Die Einödkirche von Pielpajärvi, eine 1760 erbaute Holzkirche, gehört zu den ältesten Gebäuden Nordlapplands und kann nur über einen 4,5km langen Fußweg erreicht werden. 

Das wird heute eine schöne Wanderung durch Wälder und vorbei an kleinen Seen... denken wir!

Aber 9km sind nicht gleich 9km... vor allem, wenn es über Stock und Stein, bzw. Felsen und Wurzeln geht. Der Wald ist gespickt mit Findlingen, Monumente der letzten Eiszeit auf denen z.T. sogar Bäume wachsen.

4,5 Stunden benötigen wir für die Strecke und finden mitten in der Wildnis ein kleines Kirchlein mit Platz für 150 Gläubige, die sehr kurze Beine haben sollten, damit sie einigermaßen bequem Platz finden ;-)

Heute finden alljährlich zum Mittsommerfest und am Karsamstag noch Gottesdienste statt. Da muss man sich rechtzeitig auf den Weg machen, wenn man die Predigt nicht verpassen will...

Wir haben uns mit der Zeit jedenfalls gründlich verschätzt und verschieben den Besuch des Sami-Museums Siida auf morgen.

Siida - Sámi-Museum in Inari
Siida - Sámi-Museum in Inari

Damit die Kultur nicht zu kurz kommt...

Das Siida - Sámi-Museum und Naturzenntrum widmet sich der Geschichte der Samen und der Natur in Lappland und dient gleichzeitig als Forschungszentrum für die zeitgenössische Kultur dieser Völkergruppe. 

Im Außenbereich sind Wohngebäude, Vorratslager, Konstruktionen zur Tierhaltung, sowie Fallen für Bär, Wolf, Vielfraß, Fuchs, Federvieh und wilde Rentiere.

Kleiner Rastplatz am Ukonjärvi
Kleiner Rastplatz am Ukonjärvi

Wie findet man den perfekten Fotospot...?

Mit dem kleinen Rastplatz am Ukonjärvi, ein paar Kilometer weiter, hoffen wir, einen guten Fotospot gefunden zu haben, denn die Nacht wird sternenklar...

...und wir haben Glück!

Die ersten, zaghaften Polarlichter erscheinen bereits um 22.00h.

Eine Stunde später bekommen wir dann das volle Programm vor die Linse - mit fantastischen Spiegelungen im Ukonjärvi... das Highlight unserer Reise - und diesmal ohne Nebel ;-)

Waschtag in Ivalo
Waschtag in Ivalo

Waschtag...

Für einen Tag stehen wir auf dem Campingplatz in Ivalo. Es sind mal wieder ein paar Maschinen Wäsche fällit, Ver- und Entsorgung, und die Batterie muss geladen werden, da sich die Sonne in den letzten Tagen rar gemacht hat.

Saariselka - Skigebiet
Saariselka - Skigebiet

Zu kalt und windig zum bleiben...

Das Fjellgebiet Saariselka ist Lapplands größtes Ferienzentrum und wirbt mit einem 360° Panorama-Rundumblick vom 718m hohen Sokosti, den man bei klarem Wetter sicher genießen könnte. 

Aber 3°C, Regen, Wind und drohender Schneefall treiben uns weiter zu einem geschützteren Übernachtungsplatz, den wir ein paar Kilometer weiter, kurz vor Sodankylä, am Kitinen auch finden.

Es wird kälter...

In der Nacht hat es geschneit und der Rastplatz ist von einer dünnen Schneeschicht bedeckt, die sich aber schnell wieder verflüchtigt. 

 

Rovaniemi - am Kemijoki
Rovaniemi - am Kemijoki

Die letzten Tage in Finnland...

Wir folgen der Rovaniementie südwärts und besuchen Antti und Anne erneut - dieses Mal in ihrem Haus am Kemijoki - natürlich auch hier mit Sauna ;-)

Am Abend helfen die Beiden noch tatkräftig bei der Auswahl typisch finnischer Lieder und Joiku, die ich für die Verfilmung unserer Aufnahme brauche. 

Vielen Dank dafür -

 

und auch für Eure großartige Gastfreundschaft!

Rovaniemi
Rovaniemi

Das Wetter lässt zu wünschen übrig, so dass wir uns allmählich auf den Heimweg machen. 

Über den Grenzfluss Tornionjoki reisen wir nach Schweden weiter, um der Schärenküste  zu folgen. 

Finnland entlässt uns also, wie es uns begrüßt hat:

Mit Regen...

Aber in den fantastischen Wochen dazwischen haben wir viel erlebt: Traumhafte Landschaften mit tollen Wandermöglichkeiten, stille Wälder, riesige Seengebiete und nicht zuletzt die Nächte, in denen wir die Polarlichter erleben durften.

Wir kommen wieder !!!